Lapplandfahrt des Paddelstammtisches Regensburg 2004
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Paddelblatt-Stammtisch
Regensburg, Julizusammenkunft: Dass
Reinhold als alter Schwedenfan im August wieder in seine „zweite
Heimat“ reisen wird, ist klar. Regina und Paul wollen auch endlich
einmal nach Schweden, Hans brauchen wir nicht lange überreden, er ist
gleich mit dabei, Reinhold nimmt seinen jungen Anglerfreund Patrick mit:
fünf Personen?? das geht nicht auf! Kurze Frage an Armin: Ja, ich bin
dabei! So wird einstimmig der Beschluss gefasst: Der Paddelstammtisch
Regensburg findet im August in Jokkmokk statt! Freitagabend,
30. Juli 2004, 20.00 Uhr: Die
ersten beiden Autobesatzungen starten von Schwarzenfeld bzw. Wenzenbach
Richtung Norden, die Kehlheimer Truppe will um 3 Uhr früh losfahren. Während
die beiden anderen Autobesatzungen über Fehmarn–Rodbyhavn fahren
wollen, haben wir uns gedacht, über Rostock nach Trelleborg überzusetzen. |
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Diese
Fährverbindung ist zwar länger und teurer, dafür könnte man nach
einer fünfstündigen relaxten Schifffahrt in Schweden noch eine schöne
Strecke machen. Um 3.45 Uhr kommen wir am Fährhafen an, um 8 Uhr legen
wir dann ab. Zuerst ist es auf Deck ganz angenehm warm, dann frischt der
Wind auf, der uns ins Innere treibt. Alle Plätze sind bereits belegt,
und an ein wirkliches Ausspannen ist nicht zu denken. Um 14 Uhr
erreichen wir ziemlich müde Trelleborg und machen uns sogleich an die
Weiterfahrt gen Norden, bis wir gegen 17 Uhr an unserem ersten
Campingplatz in Örkeljunga ankommen. |
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Hans
und Armin sind uns einige Kilometer voraus und wollen noch ein Stück
weiterfahren, zu Reinhold haben wir keinen Kontakt. Bei leichtem Regen
stellen wir unser neues Zelt auf um dann im Zeltinnern bei Nieselregen -
aber angenehmen Temperaturen - unser Abendessen zu genießen. Um 20 Uhr
meldet sich endlich auch Reinhold: Sie wären fünf Stunden im Stau
gestanden, sind aber kurz vor unserem Campingplatz. Kurz darauf stoßen
Patrick und Reinhold zu uns. Am
nächsten Morgen sind wir frühzeitig auf den Beinen und um 8 Uhr
bereits wieder unterwegs, weiter gen Norden. Am Vätternsee treffen wir
mit Armin und Hans ohne Absprache zusammen. Jetzt können wir unsere
Schwedenreise gemeinsam fortsetzen. An einer etwas größeren Imbissbude
haben wir sechs Mann die Bedienung total überfordert, weshalb wir
unsere Fahrt erst nach zwei Stunden wieder fortsetzen können. Gegen
23.30 Uhr gelangen wir endlich an unserer Tagesziel, einen Rastplatz an
der Landstraße nördlich Östersund, bei Grängesberg. Dank der
Mitternachtssonne bauen wir unsere Zelte noch bei Tageslicht auf. Auch
Armin und Hans, die wir im Laufe des Tages verloren haben, treffen eine
halbe Stunde nach uns ein. Trotz
intensiven Ausschauhaltens während der Fahrt nach Elchen, entdeckt Paul
nur einen Einzigen, allerdings tot im Straßengraben. Rentiere
dagegen queren des Öfteren unseren Weg, weshalb wir höllisch aufpassen
müssen, damit wir keine Kollision verursachen. |
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Jokkmokk Der
dritte Tag soll uns endlich an unser Ziel – Jokkmokk, nahe dem
Sarek-Nationalpark, bringen. Mittags finden wir abseits der Hauptstraße,
in Sandsjögarden, ein kleines, aber feines und typisch schwedisches
Lokal, in dem wir sehr gute Elchfleisch“pflanzl“ („Buletten“!)
essen. Nachmittags passieren wir dann den Polarkreis und machen einen
kurzen Abstecher in Moskosel zu der Moskoselkatanfabrik, in der die
beliebten tipiartigen Zelte hergestellt werden. Auch am Piteälv, einem großen Wildfluss müssen wir unbedingt einen Zwischenstopp einlegen. Endlich, gegen 20 Uhr sind wir an unserem Ziel: ein Campingplatz in Jokkmokk!
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Der
nächste Tag, Dienstag, der 3. August, ist mit Einkaufen, Stadtbummel
und Museumsbesuch ausgefüllt. Das Wetter zeigt sich von seiner besten
Seite: Sonnenschein pur, 28° C, weshalb wir es uns nicht verkneifen können,
von der schwimmenden Saunahütte aus im See ein kurzes, erfrischendes
Bad zu nehmen. Patrick
hat inzwischen seine ersten schwedischen Forellen gefangen, die zum
Abendbrot gegrillt werden. Abends
geht’s dann zum erstenmal aufs Wasser, zu einer Rundfahrt über den
kleinen See. Zu unserer großen Freude und Überraschung beobachten wir
eine Sterntaucherfamilie mit einem Jungen, bis sie schimpfend das Weite
suchen. Den
berühmten und melodischen Ruf des Loon, eben dieser Tauchvögel, können
wir jedoch während der ganzen Reise nicht hören. Am Mittwoch, den 4. 8. geht es weiter nach Arrenjarka, einem herrlichen Campingplatz im lichten Kiefernwald, direkt am See. Nach einer kleinen Erkundungstour bereiten wir unser Abendessen – eine leckere Fischsuppe (Hecht – natürlich von Patrick gefangen). Danach
ratschn – respektive - fachsimpeln die Männer noch am Lagerfeuer. Am
Donnerstag, den 5.8. wollen wir uns mit einem Motorboot ins berühmte
Rapadalen-Delta im Nationalpark Sarek schippern lassen. Wir verwerfen
diese Absicht aber wieder, nachdem wir uns nach dem Preis an der
Bootsanlegestelle erkundigt haben. Stattdessen wandern Paul,
Patrick und Regina auf einem Trampelpfad weiter nach Aktse. Hier
begegnet uns Wildnis pur - dichter Wald, kristallklare Bäche
und Pilze in Hülle und Fülle. Aktse ist die letzte Ortschaft vor dem
Nationalpark und von hier aus sehen wir ganz nah den heiligen Felsen der
Samen und den Skierfe, ein großes Bergmassiv. Die Mücken allerdings
sind fast unerträglich in dem hohen Gras. Unterwegs
treffen wir einen Rentiersamen auf einem Quad. Er sucht seine Ölablassschraube
und verkauft Reinhold eine original handgeschnitzte Holztasse. Zum
Abendbrot gibt es die auf dem Weg gesammelten Pilze und Nudeln. Inzwischen
ist auch Christian mit Familie eingetroffen. Patrick und er fahren noch
zum Angeln auf den See und fangen „15 Barsche“. |
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Zwei-
Tages - Tour zur "Mücken-Insel" Am
Freitag, den 6.8. fahren wir mit den
Booten Richtung Kvikkjokk und noch weiter, bis der Fluss unbefahrbar
wird. Reinhold weiß hier einen versteckten See, zu dem wir einen
kleinen Abstecher machen. Leider fängt es zu nieseln an und wir paddeln
zurück zu unserem Fluß. Auf einer zugewachsenen Insel schlagen wir
unsere Zelte auf. Kurz vor Kvikkjokk beobachten wir minutenlang einen
Seeadler bei seinem majestätischen Kreisflug. Abends ist Patrick wieder
fängisch (Gott sei Dank - wir haben nämlich unser
eigentliches Abendessen vergessen – die Barsche) und verspeisen die
beste Forelle, die wir je gegessen haben, gedünstet auf Kartoffeln. Die
Mücken sind auf dieser Insel wirklich in Scharen vertreten, sodass wir
uns am nächsten Tag Samstag, den 7.8.
wieder in die Boote setzen und nach Kvikkjokk zurückpaddeln. Kvikkjokk
ist die letzte Ortschaft vor dem Padejlanta-Nationalpark. Wir
besichtigen zuerst den Wasserfall und dann die sehenswerte Holzkirche.
Anschließend bummeln wir durch die Ortschaft und versorgen uns mit
Proviant. Weiter geht die Fahrt. Nachmittags kommt starker Wind auf,
Gott sei Dank von hinten, sodass wir mit einer enormen Geschwindigkeit
und bei großem Wellengang bald zu unserem Campingplatz gelangen. Am
Sonntag, 8. August, wird lange und
ausgiebig gefrühstückt, bis ein Teil von uns beschließt, eine kleine
Wanderung einem Bach entlang zu einem kleinen Wasserfall zu unternehmen.
Natürlich werden die Pilze wieder gesammelt und zu einem leckeren
Abendmahl verwertet. |
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Am
Montag, den 9.8. brechen wir im
wahrsten Sinne des Wortes die Zelte ab und fahren zunächst nach
Jokkmokk, wo Armin seine Blasen, die er sich bei der Wanderung zugezogen
hat, behandeln lässt. Für uns steht erneut das wirklich sehenswerte
Same-Museum und sonstige Besorgungen auf dem Programm. Die Weiterfahrt
Richtung Süden läßt uns zunächst wiederum am Polarkreis anhalten um
einige Mitbringsel einzukaufen um sodann das nächste Ziel, das
Anglercamp Gautojö, ca. 30 km westlich von Arjeplog am Pieljkaise Nationalpark,
anzusteuern. Unterwegs lassen wir uns an einem „Straßenladen“
frisch geräucherte Forellen munden. Das Wetter zeigt sich nach wie vor
von seiner besten Seite: Sonne pur und T-Shirt Temperatur. Am
nächsten Tag, Dienstag, den 10.8.
erforschen wir per Boot den See Richtung Süden bis zum unbefahrbaren
Abfluß in einer Schlucht. Von da an erkunden wir zu Fuß die Klamm –
sehr beeindruckend die tosenden Wassermassen. Den Rückweg müssen wir
uns regelrecht gegen den Wind erkämpfen, da kommt uns ein Abstecher zu
einem etwas höher und abseits gelegenen kleinen See gerade zurecht.
Patrick probiert seine Angel aus und Reinhold und Regina können der
Versuchung nicht widerstehen, die hier im Moor üppig vorhandenen
Moltebeeren zu sammeln. Am späten Nachmittag, als der Wind sich etwas
legt, paddeln wir die letzte Etappe zum Zeltplatz. Die unterwegs
reichlich gesammelten Pilze ergeben abermals ein leckeres Abendessen.
Heute abend wird es zum ersten Mal recht frisch (nur noch 3°). Sogar
den Mücken ist es zu kalt geworden. Bergbesteigung Am
Mittwoch, den 11.8. steht für Paul
und Regina aufs neue eine Wanderung auf dem Plan. Zuerst fahren wir mit
dem Auto nach Adolfsström, vor dort geht es zu Fuß zuerst um den
ganzen See, dann auf einer Hängebrücke über den reißenden Fluß, um
dann den endgültigen Aufstieg auf den Jjäska (1092 m) anzugehen. Oben
angekommen, werden wir mit einer herrlichen Weitsicht auf die unendliche
Waldlandschaft, immer wieder von Seen unterbrochen, belohnt. Während es
unten am See sehr warm ist, merken wir hier oben doch die Höhe, wo ein
frischer ziemlich straffer Wind uns auskühlt. Bald
treten wir wieder den Rückweg an. Nach dieser 8-Stunden Wanderung
mundet uns der Elchbraten, garniert mit Preiselbeeren und leckeren
Kartoffeln, den wir von der Chefin des Camps serviert bekommen, um so
besser. Zwischenzeitlich kommt auch im Tal frischer Wind auf, weshalb es
doch empfindlich kühl wird. Adolfsström
und Bäverholmen Am
Donnerstag, den 12.8. unternehmen wir
eine letzte gemeinsame, ganztägige Bootstour. Vom Quartier aus müssen
wir erst einmal unsere Boote mit den Bootswagen
ca. 500 Meter zur Einsatzstelle fahren. Erstes Etappenziel nach zwei
Stunden war Adolfsström, wo wir uns im kleinen, aber sehenswerten TanteEmma
- Laden mit ein paar Kleinigkeiten eindecken. Der Laden ist mit
Krimskrams, alten Werbeschildern usw. aus den 50er-Jahren voll gestopft:
Nostalgie pur (und eine hübsche junge Verkäuferin – sehr zur Freude
von Armin). Weiter geht es Richtung Westen bis Bäverholmen, eine kleine
Feriensiedlung und darüber hinaus, bis uns Stromschnellen das Ende der
fahrbaren Strecke ankündigen. Zwischenzeitlich
wird es Mittag, weshalb uns ein Rastplatz gerade recht kommt. Die Rückfahrt
geht zuerst sehr gemächlich vonstatten, bis uns dann auf den letzten
Kilometern ein starker Rückenwind kräftig unterstützt und die Wellen
uns noch enormen Spaß und einen etwas erhöhten Adrenalinspiegel
bescheren. Der Wind kühlt uns doch ziemlich aus, sodass wir zum
erstenmal unser Abendessen ins Zeltinnere verlegen. Rückfahrt
über Stockholm Am Freitag , den 13.8. trennen sich unsere Wege. Reinhold und Patrick wollen noch ein paar Tage paddeln und angeln und Armin, Hans, Paul und Regina treten über Stockholm die Rückreise an. Am
Samstag Nachmittag kommen wir in Stockholm am Campingplatz Brednes an
und schlagen bei Regen unser Zelt auf. Mit der Straßenbahn fahren wir
in die Altstadt und genehmigen uns wieder nach fast 14 Tagen Natur pur
das Stadtleben. Als wir abends zurückkommen, sind
auch Armin und Hans auf unserem Campingplatz eingetroffen
und haben neben uns ihr Zelt aufgestellt. Die
Vasa Der
Sonntag, der 14.8. steht ganz im
Zeichen der Vasa. Die Vasa ist ein Kriegsschiff, welches 1630 erbaut
wurde und bei der Jungfernfahrt noch im Hafen nach genau 1300 m Fahrt
sank. Der Grund war die Bauweise: zum erstenmal wurden die Kanonen
zweistöckig übereinander angeordnet. Somit wurde das Schiff
kopflastig, da vermutlich auch das Gegengewicht in Form von Kies im
Schiffsrumpf zu gering berechnet war. Ab 1960 wurde es wieder
gehoben und restauriert. 1990 wurde um das Schiff herum ein imposantes
und sehenswertes Museum gebaut. Am
Nachmittag besuchen wir noch das Nordisk-Museum, wo uns die Abteilung für
die Samen und Lappen interessierte, aber für uns, die wir das
Aitte-Museum in Jokkmokk noch in bester Erinnerung haben, nichts neues
mehr bieten kann. Am
Montag, den 15.8. verlassen wir
Stockholm Richtung Heimat. Gerade zur rechten Zeit, hat doch das Wetter
zwischenzeitlich umgeschlagen und auf der Fähre und während der Fahrt
durch Dänemark sich von seiner hässlichsten Seite mit Starkregen und
Wind zeigt. Um
19.10 erreichen wir den Fährhafen: Weit und breit kein Auto, keine
Menschen, geschweige denn eine Fähre, sodass wir einen gehörigen
Schrecken bekommen und schon befürchten, dass der Fährbetrieb
eingestellt wurde. Eine Nachschau im Abfertigungsgebäude klärt uns
auf: Die letzte Fähre fuhr vor 10 Minuten ab und die nächste geht erst
um 21.00 Uhr! Um
22 Uhr setzen wir endlich über und gegen 23.00 Uhr kommen wir in
Deutschland an. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit wollen wir auch
kein Zimmer mehr suchen und entschließen uns, weiterzufahren und nur
einige Stunden so gut es eben geht im Auto zu schlafen. Gegen 4.30 Uhr setzen wir unsere Reise fort und gegen Mittag sind wir wieder zuhause. |
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